Astrazeneca bleibt liegen – Hausärztin impft deshalb bei Edeka

Kurz ein paar Besorgungen machen und sich dabei auch noch die Impfung gegen Covid-19 abholen – dieses Konzept ist bisher vor allem aus anderen Ländern, beispielsweise aus den USA, bekannt. In Deutschland gibt es die Corona-Impfung in Impfzentren oder seit einiger Zeit auch beim Hausarzt. Doch in Pforzheim werden am Mittwoch auch in einem Edeka Impfungen vorgenommen.

Der Parkplatz vor dem Laden soll kurzzeitig zum Impfzentrum werden. Eingefädelt hat das die Hausärztin Nicola Buhlinger-Göpfarth, gleichzeitig Pandemiebeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung, zusammen mit zwei weiteren Kolleginnen. Allerdings bekommt nicht jeder den Piks in den Oberarm, sondern nur Impfberechtigte – das heißt: Personen, die zu den Prioriätsgruppen eins bis drei gehören. Insgesamt stehen etwa 250 Dosen des Impfstoffs Astrazeneca zur Verfügung.

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Nur wenige Patient:innen wollen mit Astrazeneca geimpft werden

Und hier liegt auch schon das Problem: Die Parkplatz-Aktion ist entstanden, weil der Impfstoff aus Oxford offenbar ein so großes Imageproblem hat, dass die Hausärzte Schwierigkeiten haben, ihn an den Mann oder die Frau zu bringen. "Ich will einfach, dass wir so viele Menschen wie möglich mit Impfstoff versorgen. Und Astrazeneca stapelt sich bei uns im Kühlschrank", sagte Buhlinger-Göpfarth der "Bild".

Bei dem Impfstoff waren Nebenwirkungen festgestellt worden, die vor allem jüngere Frauen betrafen. Zwischenzeitlich hat die Verimpfung pausiert. Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission soll Astrazeneca in erster Linie bei Personen im Alter von mehr als 60 Jahren eingesetzt werden. Unter 60-Jährige können sich auf eigenen Wunsch und nach ausführlicher Aufklärung mit Astrazeneca impfen lassen.

Auch wenn Astrazeneca für ältere Menschen empfohlen sei, sei besonders bei dieser Gruppe die Skepsis gegenüber dem Impfstoff groß, berichtet Buhlinger-Göpfarth. So kommt es dazu, dass die Impfdosen kaum zum Einsatz gelangen. "Wenn wir 50 Patienten anrufen, erklären sich im Schnitt nur zwei bereit, Astrazeneca gespritzt zu bekommen", erklärt die Hausärztin. "Wir diskutieren uns mit den Patienten dumm und dusselig." Die Aktion "Einkaufen und Impfen" soll ermöglichen, dass der Impfstoff schneller und unbürokratischer verteilt wird. Termine sind nicht notwendig.

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