Schlafapnoe erschwert Therapie bei Depression

Ärzte sollten depressive Patienten, bei denen die Behandlung nicht anschlägt, auf nächtliche Atemaussetzer untersuchten. Darauf weisen Forscher vom Medical College of Georgia hin. Obstruktive Schlafapnoe, wie Atemaussetzer im Schlaf in der Fachsprache genannt werden, könnten den Erfolg der Therapie behindern.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe die Symptome einer Depression verbessern kann, und dass eine umfassende Untersuchung von Schlafproblemen bei therapieresistenten Depressionen sinnvoll ist. "Niemand spricht von einer obstruktiven Schlafapnoe als mögliche Ursache für eine therapieresistente Depression, die bei etwa 50 Prozent der Patienten mit schweren depressiven Störungen auftritt", sagte Dr. W. Vaughn McCall, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Gesundheitsverhalten an der Augusta University.

Er hofft, dass sich das nun ändert: "Ich denke, bevor wir eine Wirbelsäulenuntersuchung gegen behandlungsresistente Depression durchführen, sollten wir lieber zuerst eine Untersuchung im Schlaflabor machen", so McCall. Er merkte an, dass auch viele Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen weitaus kostspieliger sind als eine Untersuchung im Schlaflabor.

Schon zuvor hatte McCall gezeigt, dass schlechter Schlaf zu Depressionen führen kann, und dass Menschen ein hohes Selbstmordrisiko haben, wenn sie die Hoffnung verlieren, jemals wieder gut schlafen zu können.

Zudem weisen die Forscher darauf hin, dass viele der betroffenen Patienten nicht die typischen Risikofaktoren für Schlafapnoe aufweisen, wie etwa Fettleibigkeit. Die Forscher stellten die Diagnose bei 17 von 125 erwachsenen Patienten mit schwerer Depression, Schlaflosigkeit und Selbstmordgedanken. Üblicherweise sind Personen mit nächtlichen Atemaussetzern männlich, fettleibig und leiden unter Schläfrigkeit am Tag. Sechs der 17 Patienten mit Schlafapnoe entsprachen in dieser Studie diesem Profil jedoch nicht.

ZOU

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