Viele sensitive Sonnencremes laut Öko-Test nur wenig empfehlenswert

Öko-Test zu sensitiver Sonnencreme: Vier von fünf Produkten nicht empfehlenswert

Sonnencreme soll die Haut vor negativen Auswirkungen der Sonnenstrahlen schützen, was nach den sonnenarmen Monaten aktuell besonders wichtig ist. Doch bieten nicht alle verfügbaren Sonnenschutzmittel einen angemessenen Schutz und hinzu kommen mögliche Risiken durch kritische Inhaltsstoffe. „Öko-Test“ hat nun 20 Sonnenschutzmittel für sensible Haut untersucht, lediglich vier Produkte davon sind empfehlenswert.

Mit Sonnenschutzmitteln soll die Haut vor Sonnenbränden, Hautalterung und Hautkrebs geschützt werden. Allerdings ist hierfür nicht jedes Mittel gleichermaßen geeignet. Auch haben die Menschen je nach ihrem Hauttyp einen unterschiedlichen Schutzbedarf. Insbesondere helle Hauttypen, deren Haut zudem empfindlich reagiert, brauchen spezielle sensitive Sonnenschutzmittel. 20 dieser Mittel mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 hat „Öko-Test“ nun genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Der richtige Sonnenschutz ist bei empfindlicher Haut oft schwer zu finden. Viele der Produkte konnten bei einer aktuellen Untersuchung von „Öko-Test“ nicht überzeugen. (Bild: fotoduets/fotolia.com)

Sonnenbrand schon nach wenigen Minuten

Gerade an den ersten Sommertagen des Jahres vernachlässigen viele Menschen den Sonnenschutz und bekommen umgehend einen Sonnenbrand. Mit jedem Sonnenbrand steigt das Hautkrebsrisiko und gleichzeitig altert die Haut bei vernachlässigtem Sonnenschutz deutlich schneller. Insbesondere helle Hauttypen können schon nach wenigen Minuten in der Sonne Verbrennungen erleiden. Sie sind daher auf Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor angewiesen. Allerdings haben manche Menschen eine empfindliche Haut. Sie brauchen sogenannte sensitive Sonnenschutzmittel, die auf kritische hautreizende Inhaltsstoffe verzichten.

Sensitive Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut

Insbesondere Allergiker, Menschen mit Sonnenallergie oder sogenannter Mallorca-Akne haben oft Schwierigkeiten, ein verträgliches Sonnenschutzmittel zu finden. Hier sollen die sensitiven Varianten Abhilfe schaffen, doch halten viele nicht, was sie versprechen. Laut „Öko-Test“ waren zwar keine allergieauslösenden Konservierer oder allergenen Duftstoffe in den getesteten Produkten enthalten, „doch in fast Dreiviertel der Sonnencremes stecken bedenkliche UV-Filter, die unter Verdacht stehen, hormonell zu wirken.“ Des Weiteren sei „der Einsatz von Polyethlyenglycolen und/oder chemische Verwandte (PEG), Paraffinen, Silikonen, und weiteren problematischen Kunststoffen“ in einigen Produkten zu bemängeln.

Gesundheitsschädliche chemische UV-Filter

Beispielsweise gibt es laut „Öko-Test“ für den chemischen UVB-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat deutliche Hinweise auf eine Hormonwirkung. Auch gehe die Wissenschaft davon aus, „dass UV-Filter wie Ethylhexylmethoxycinnamat für das Korallensterben mitverantwortlich sind“, weil sie beim Baden in die Meere gelangen. Dieser Filter sei in den Produkten „Daylong Cetaphil Sun Sensitive Gel-Creme“ und in der „Lancaster Sun Sensitive Zarte Beruhigende Sonnenmilch 50“ enthalten gewesen.

Auch günstige Sonnenschutzmittel mit hoher Qualität

Insgesamt konnten zwei sensitive Sonnenschutzmittel in dem Test die Bewertung „sehr gut“ erreichen und eines schnitt mit der Note „gut“ ab. Letzteres war die Sonnencreme „Ombra Sun“ welche mit einem Preis von 4,95 Euro auch zu den besonders günstigen Produkten zählte. Einer der Testsiegern war aus dem Bereich der Naturkosmetik auch die „Eco Cosmetics Sonnenmilch“. Bei den sechs schlechtesten Produkten waren durchaus auch besonders teure Mittel vertreten, wie beispielsweise die bereits erwähnte „Lancaster Sun Sensitive Sonnenmilch“ für 47,98 Euro pro Packung. Hier zeigt sich, dass der Preis keinesfalls Hinweis auf eine gute Qualität ist.

Lichtschutzfaktor wurde nicht überprüft

In dem Test wurde nicht überprüft, „ob die Cremes die angegebenen Lichtschutzfaktoren einhalten“, da die anerkannte Testmethode vorsehe, Sonnenbrände an Menschen zu verursachen und zudem der Schutzfaktor in der Praxis stark davon abhänge, wie viel Creme in welchen zeitlichen Abständen verwendet wird, berichtet „Öko-Test“. (fp)

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