TK startet E-Rezept-Pilotprojekt – mit DocMorris-Schwester

Erstmals werden in Deutschland elektronische Verordnungengetestet. Die Techniker Krankenkasse und weitere Projektpartner starten ab dem1. Februar in Hamburg ein auf den Stadtteil Wandsbek beschränktes Pilotprojekt.Dabei soll das E-Rezept auf die Smartphones der Patienten übertragen werden. Mitdabei ist die Wandsbeker Adler-Apotheke, die auch schon in anderen Bereichen aufsich aufmerksam gemacht hat. Auch mit von der Partie: Ein DocMorris-Schwesterunternehmen, das auf Abrechnungslösungen bei Versandapotheken spezialisiert ist.

Am gestrigen Mittwoch hat das Bundeskabinett neue, konkreteVorgaben zur Einführung des E-Rezeptes beschlossen. Nach Inkrafttreten desGesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) habenApotheker, Ärzte und Kassen sieben Monate Zeit, die nötigen Regelungen in denRahmenverträgen neu auszuhandeln. Schließlich schreiben die dort enthaltenenRegeln noch eine Verordnung via Papierrezept vor. Doch es könnte schneller gehen:Denn in Baden-Württemberg bereiten sich derzeit die Apotheker auf einE-Rezept-Pilotprojekt vor, das noch in diesem Jahr starten soll.

Schon jetzt ist aber die Techniker Krankenkasse mit ihremProjekt gestartet. DAZ.online hatte im vergangenen Jahr exklusiv über die Pläne der TK berichtet. Nun geht es los: Laut Techniker Krankenkasse soll das E-Rezept in Wandsbek inden kommenden 18 Monaten getestet werden. Der Patient muss dabei ausdrücklicheinwilligen, dass er teilnehmen möchte. Ist das der Fall, signiert der Arztdie E-Verordnung über eine „eingerichtete Software-Erweiterung“ in seinerArzt-Software, teilte die TK mit. In der Arzt-Software wird die Verordnung dannverschlüsselt und an eine Handy-App des Patienten geschickt. Neben derverschlüsselten Version soll der Patient allerdings auch ein Abbild derVerordnung in seine App laden können. Die App trägt den Namen „LifeTime“ undwird vom E-Health-Unternehmen connected-health.eu GmbH herausgegeben.

Erste E-Rezepte ab dem 1. März

Ist das E-Rezept in die App geladen, kann der Patient in dieApotheke gehen. Dort soll er den in der App abgespeicherten QR-Code vorzeigen –die Apotheke scannt den Code und kann somit auf das Rezept zugreifen und dasArzneimittel abgeben. Ab dem 1. Februar können sich Patienten für das Projekteinschreiben, die ersten E-Verordnungen sollen ab dem 1. März 2019 verschicktwerden. Der Datenschutz ist den Projektpartnern zufolge gewährleistet. DieDaten würden Ende-zu-Ende-verschlüsselt und liegen bis zu deren Abruf durch dieApotheke in der Arztpraxis.

„Connected Health“ teilte dazu weiter mit: „Das SystemLifeTime, das aktuell bereits von rund 300 Arztpraxen vorrangig zum Befundaustauschgenutzt wird, stellt eine gesicherte Verbindung zwischen Praxisrechner undSmartphone her. Die Übertragung erfolgt damit datenschutzkonform und dieDateien werden gesichert in der LifeTime App empfangen. Das LifeTime System isteigenständig und Krankenkassen-unabhängig, die Software funktioniert mit jedemPraxisverwaltungssystem.“

Quelle: Den ganzen Artikel lesen