Staatssekretär für Apotheken tritt wegen Brexit zurück

In Großbritannien herrscht derzeit politisches Chaos: Dasbritische Unterhaus hat am gestrigen Montag beschlossen, dass das Parlament nunselbst über mögliche Alternativen zum Brexit abstimmen will – notfalls gegendie Regierung. Einige Regierungsmitglieder, die ein Parlamentsmandat haben, stimmten für diese Befähigung desParlamentes und sind anschließend von ihren Ämtern zurückgetreten.Darunter ist auch der für Apotheken im Gesundheitsministerium tätigeStaatssekretär Steve Brine.

Das britische Parlament wird gegen den Willen der Regierung ammorgigen Mittwoch über Alternativen zum Brexit-Abkommen abstimmen. Einentsprechender Antrag wurde am späten Montagabend in der Schlussabstimmung imUnterhaus mit einer Mehrheit von 327 zu 300 Stimmen angenommen. FürPremierministerin Theresa May ist das eine bittere Schlappe – schließlich hattesie dieses Abkommen mit der EU ausgehandelt und zwei Mal vergeblich versucht,es im Unterhaus durchzusetzen. Doch bis heute findet sich keine Mehrheit fürden von May ausgehandelten Vertrag.

Das Unterhaus stellt sich mit der Entscheidung, nun selbstAlternativen zum Brexit-Abkommen beschließen zu wollen, entschieden gegen dieRegierung. Aufgrund dieses Interessenkonfliktes sind am gestrigen Montag nachder Abstimmung mehrere Parlamentarier zurückgetreten, die Ämter in MaysRegierung innehatten.

Der „Pharmacy Minister“ geht

Einer dieser Rücktritte betrifft auch dasGesundheitsministerium und den Apothekenmarkt. Denn der für die Apothekerzuständige, von den Apothekern selbst sogar „Pharmacy Minister“ genannte KonservativeSteve Brine stimmte ebenfalls für die Parlamentsinitiative und trat danach vonseinem Amt als Staatssekretär zurück. Brine war 2017 als Staatssekretär für dieThemen öffentliche Gesundheit und Apotheken benannt worden. Inseinem Rücktrittsbrief an die Ministerpräsidentin erklärt Brine, dass das Unterhausaus seiner Sicht nun einen einheitlichen Kurs finden müsse. Er sei nicht in derLage gewesen, gegen diese Befähigung des Parlamentes zu stimmen und halte esnun für „ehrenwürdig“, die Regierung zu verlassen.

Der Apothekerverband Englands (PSNC), der für die Honorar-Verhandlungenmit dem Ministerium zuständig ist, bedauert diese Entscheidung. VerbandschefSimon Dukes erklärte in einer Mitteilung: „In den vergangenen Jahren haben wireinen beachtlichen Fortschritt gemacht, unsere konstruktive Arbeit mit der Regierungwieder aufzubauen. Und als Staatssekretär hatte Steve Brine eine zentrale Rolledabei. In parlamentarischen Debatten erklärte er regelmäßig seine Unterstützungfür die Vor-Ort-Apotheken […].“

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