Securpharm: Neue Schnittstelle für Kommissionierer lässt auf sich warten

In 16 Tagenist es soweit: Das europaweite Fälschungsschutzsystem für Arzneimittel wirdscharf gestellt. Es wird nicht über Nacht alles anders – die Arzneimittelpackungenmit den neuen Sicherheitsmerkmalen werden erst nach und nach auf den Marktkommen. Für die Apotheken heißt es dennoch: Sie müssen bereit sein, die neuen 2-D-Codes zu scannen.
Mag das bei der Abgabe an der Kasse auch allesfunktionieren – für Apotheken mit Kommissionierer könnte die Verifizierung beimWareneingang zunächst ein Problem sein.

Selbst viele Apotheker, die sich mit der nötigen Hardwareausgestattet, ihre Software aktualisiert und ihr NGDA-Zertifikat heruntergeladenhaben, blicken mit gemischten Gefühlen dem 9. Februar entgegen. Dann fällt derStartschuss für das neue europaweite System, das die EU-Bürger vor Fälschungenin der legalen Arzneimittellieferkette schützen soll. In Deutschland ist esunter dem Namen Securpharm bekannt. Viele fürchten, dass es vor allem aufwendiger,bürokratischer und teurer für sie wird. Tatsächlich ist der neue Schutz nicht ganzumsonst, es fallen an verschiedenen Stellen Kosten an, teilweise sind neueScanner zu kaufen, die NGDA bekommt einmal 20 Euro für das Zertifikat, das denZugang zum Securpharm-Server sichert, und in der Folge jeden Monat zehn Euro.Auch einige Softwarehäuser – aber nicht alle – erhöhen ihre Service-Gebühr umrund zehn Euro monatlich.

Eigentlich war es der Wunsch der meisten Beteiligten, das System schon vor dem 9. Februar zu erproben. Doch das dürfte bei denwenigsten Apotheken geklappt haben. Obwohl der Starttermin lange bekannt war,wurde es für viele Vorbereitungen am Ende doch knapp. Auch die Softwarehäuserhaben erst zum Ende des vergangenen Jahres mit den Aktualisierungen derSoftware begonnen, bei manchen ist diese noch nicht ganz abgeschlossen. Dennochist die Stimmung zuversichtlich – vor allem bei den Softwarehäusern. DieApotheker sind hier etwas gespalten, wie unsere Umfrage auf DAZ.online zeigt. Aufdie Frage, ob Sie sich durch ihr Softwarehaus gut auf Securpharm vorbereitetfühlen, antworteten von bislang 335 Teilnehmern 55 Prozent mit „ja“, 45 Prozentmit „nein“. Doch die Schulungen bei Pharmatechnik, Lauer-Fischer und anderenHäusern boomen – noch kann es also besser werden.

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Eines wird allerdings wohl nicht bis zum 9. Februar gelöstsein: Die Sache mit der sogenannten Schnittstelle WWKS2 (Warenwirtschaft Kommissioniersystem V2).Wer einen Kommissionierer in der Apotheke hat, ist über diese Schnittstelle –bislang in der Version 1 – mit seiner Warenwirtschaft verbunden. Automatenherstellerund Softwareanbieter haben sich schon vor einiger Zeit auf diese neueSchnittstelle verständigt. Auch hier geht es darum, diese Verbindung auf denneuesten Stand zu bringen. Der neue 2-D-Code, in dem sich neben der neuenindividuellen Seriennummer auch PZN, Charge und Verfall befinden, soll künftigunproblematisch erfasst werden. Schließlich wird auch empfohlen, das neueSicherheitsmerkmal schon beim Wareneingang zu prüfen. Im Fall, dass ein Fehlervorliegt und die Packung als nicht abgabefähig angezeigt wird, ist das sicherder bessere Ort als dies erst unmittelbar an der Kasse und vor dem Kunden zubemerken.

Doch dass das pünktlich funktioniert, ist offenbar nichtgesichert. DAZ.online hat bei Automatenherstellern und Softwarehäusernnachgefragt.

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