Kurioser Rückruf: Viagra im Energydrink gefunden – Patient musste Erektion über 6 Stunden ertragen

Rückruf von Natural Power High Energy Drink SX

Statt zu Kaffee greifen immer mehr Menschen trotz Warnungen vieler Forscher und Mediziner zu sogenannten Energy-Drinks. Diese versprechen absolute Höchstleistungen, Energie und Durchhaltevermögen. In den Getränken sind zum Teil hohe Koffein-Dosen enthalten. Bei Überkonsum können Energydrinks zu Herzrhythmusstörungen, Kreislaufproblemen, Schweißausbrüchen und sogar zu Herzschäden führen. Ein aktueller Rückruf lässt allerdings erstaunen. Dass solche Getränke auch gefäßerweiternd wirken, war bislang unbekannt.

Ungebremste Energie verspricht ein Energy Drink in Sambia, der aktuell zurückgerufen wird. Allerdings wusste der Konsument nicht, dass der Drink auch sein bestes Stück zum Dauerstehen bringt. In dem „Natural Power High Energy Drink SX“ soll nämlich der Viagra Wirkstoff Sildenafil enthalten sein, der eigentlich unter ärztlicher Aufsicht bei Potenzproblemen eingesetzt wird.

Konsument hatte sechsstündige Erektion

Aufgefallen war dieser Umstand, als ein Mann aus Uganda nach dem Trinken des Energy-Drinks eine fast sechsstündige Erektion verspürte. Zusätzlich bekam der Patient massive Herzprobleme. Das Herz fing an zu stolpern und machte sich mit regelrechten Aussetzern bemerkbar. Ärzte vermuteten einen Zusammenhang mit dem Konsum des Getränks.

Der Grund: Gesundheitsbehörden untersuchten nach Bekanntwerden des Patientenfalls die Inhaltsstoffe des Getränks. Dabei stellten die Experten fest, dass zwischen 68,5 und 71,3 Milligramm Sildenafil pro 250-Milliliter-Fläschchen enthalten war. Zum Vergleich: In den Arzneien des Pharma-Herstellers „Pfizer“ sind je nach verschriebenem Viagra-Arzneimittels und je nach Tablettenform 25, 50 und 100 Milligramm Sildenafil enthalten. Somit waren umgerechnet in einem Drink bis zu 3 Viagra Pillen enthalten.

Behörden untersuchten die Inhaltsstoffe

Zu allem Übel war der Inhaltsstoff nicht auf den Flaschen vermerkt. Wohl weißlich, weil es sich ja auch um ein Arzneimittel handelt, dass normalerweise nur durch einen Arzt verschrieben wird. Ein Behördensprecher zeigte sich in der Tageszeitung „Lusaka Times” dementsprechend überrascht und entsetzt. „Der benannte Energy-Drink ist eine Gesundheitsgefahr für die Konsumenten. Daher wird das Produkt umgehend aus dem Handel zurückgerufen“. Ein Problem ist der Drink vor allem deshalb, weil der Wirkstoff zu schweren Nebenwirkungen führen kann, vor allem wenn das Produkt in hohen Dosen konsumiert wird.

Konsumenten klagen bei Konsum beispielsweise über Kopfschmerzen, Magendruck, Hitzewallungen, Hautrötungen und Sehstörungen. In extremen Einzelfällen kam es auch zur Blindheit. Aus diesem Grund ist das Medikament auch verschreibungspflichtig. Zudem wirkt das enthaltene Koffein zusätzlich, so dass es zu einer Kombinationswirkung kommen kann. Daher sollten Verbraucher den Drink „Natural Power High Energy Drink SX“ in keinem Fall konsumieren und im Handel zurück bringen.

Hersteller schweigt zu den Vorwürfen

Der Hersteller schweigt laut „Lusaka Times” zu den Vorwürfen. Laut der Zeitung habe ein Mitarbeiter gesagt, man wolle „das Unternehmen mit der Behauptung schädigen“. Seit „Jahren ist das Produkt auf dem Markt und noch nie sei es zu Beschwerden gekommen“.

nergy-Drinks in der Kritik

Der Drink wird offiziell in Deutschland nicht vertrieben, ist aber über den Online-Handel verfügbar. Aber auch hierzulande stehen Energy-Drinks in der Kritik, weil vor allem Jugendliche zum Teil exzessiv die aufputschenden Getränke konsumieren. Bereits eine kleine Dose Red Bull hat 80 mg Koffein. Das ist in etwa so viel wie auch in drei Cola-Dosen oder in einer Tasse Espresso steckt. Diese Menge dürfte für die meisten Menschen, die ab und zu eines der Getränke zu sich nehmen, nicht weiter problematisch sein, doch laut Experten putschen sich 70 Prozent aller Jugendlichen regelmäßig damit auf. Selbst jeder sechste Grundschüler konsumiert Energydrinks. Die Getränke können den Adrenalinspiegel erhöhen und damit Herzrasen, Bluthochdruck und auch Herzrhythmusstörungen verursachen. (sb)

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