Forsa-Umfrage: Knappe Mehrheit gegen das Rx-Versandverbot

Amheutigen Dienstag will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) denApothekern seine Pläne für den Apothekenmarkt vorstellen. Am gestrigen Montagplatzierte die Monopolkommission in letzter Minute noch den Wunsch, dieApothekenpreise komplett freizugeben. Kurz vor Spahns Auftritt bei der ABDAmeldet sich nun auch nochmals der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) miteiner Umfrage zu Wort und fordert den Erhalt des Rx-Versandes.

In einer Umfrage für den vzbv befürworteten 36 Prozent derBefragten ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.Dagegen sprachen sich 51 Prozent aus. Das Institut Forsa befragte vom 14. bis21. November 1005 deutschsprachige Menschen ab 18 Jahren.

Der vzbv hat mit Blick auf die Umfrage vor einem pauschalenVerbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gewarnt. „Versandapothekenersetzen die Apotheken vor Ort nicht, sondern bieten ein zusätzlichesVersorgungsangebot“, sagte der Chef des vzbv, Klaus Müller, der DeutschenPresse-Agentur. Dies sei eine seit Jahren etablierte und sichere Ergänzung undentspreche den Bedürfnissen vieler Verbraucher.

Ein Verbot von Online-Bestellmöglichkeiten löste nicht die grundlegendenProbleme von Apotheken in dünn besiedelten Regionen, erläuterte der vzbv.Stattdessen sollte die Honorierung überprüft werden, indem etwaBeratungsleistungen stärker berücksichtigt würden. „Die wichtigste Aufgabe desApothekers ist nicht die reine Packungsabgabe, sondern die Vermittlung seinesFachwissens“, sagte Müller. Ein erster Schritt könne sein, Apotheker beiMedikationsplänen mehr einzubinden. 

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