Existenzgründung in turbulenten Zeiten

Vieles befindet sich derzeitapothekenpolitisch im Umbruch. Doch es gibt auch die Lichtblicke und die Anlässe,die einem durchaus Mut machen können. Beim 6. Existenzgründer-Workshop vor zweiWochen in Düsseldorf gaben die Apothekerkammer und der Apothekerverband Nordrheinden rund 70 Teilnehmer mit auf ihren Weg: „Erfolg hat immer drei Buchstaben:TUN.“ Auch Steuerberater, Vertreter der Apobank und weitere Expertenbekräftigten, dass sich die Selbständigkeit als Apotheker nach wie vor lohne,denn wo man Risiken fürchtet, würden sich auch meist gute Chancen finden.

Der demografische Wandel führt aktuell zu zwei markantenEntwicklungen im Apothekenmarkt: Einerseits sind immer mehr Patienten aufArzneimittel und die Gesundheitsversorgung vor Ort angewiesen sind. Im Jahr2040 wird jeder zehnte Bundesbürger über 80 Jahre alt sein. Andererseits gibtes immer mehr Apothekeninhaber, die das Rentenalter erreichen und ihre Betriebegerne jungen Nachfolgern übergeben würden. So auch Thomas Preis, Vorsitzenderdes Apothekerverbandes Nordrhein, der die Übergabe seiner Apotheke in dennächsten zehn Jahren anstrebt. Preis nutzte die Eröffnung des 6.Existenzgründer-Workshops für ein ganz persönliches Plädoyer. DieSelbstständigkeit, so Preis, stehe für mehr als nur „sein eigener Chef zusein“. Sie sei eine „besondere Eigenschaft, die nur wenige Bürger im Landhaben“. Laut einer Umfrage entscheiden sich rund sechs Prozent der Menschen,unabhängig von ihrem beruflichen Hintergrund, für eine selbstständigeTätigkeit.

Rechts-Ökonomin Silke Wolff von der Steuerberatung TreuhandHannover machte deutlich, dass es gar nicht schwierig sei, eine Apotheke zurÜbernahme zu finden, denn Angebote würde es überall geben – in der Fachpresse,in Online-Portalen, bei Banken und über Steuerberater oder auch „unter derHand“. Doch ob sich das jeweilige Objekt tatsächlich für den Start in dieSelbstständigkeit eigne, könne nur eine Analyse ermitteln. Vor allem solle mansich nicht von oberflächlichen Parametern und Eigenschaften, wie beispielsweiseUmsatzzahlen, blenden lassen.

Norbert Steffen von der Deutschen Apotheker- und Ärztebankin Düsseldorf ließ direkt zu Anfang seines Vortrags wissen: Ein „typischer“Übernahmepreis bei Apotheken existiert nicht, bei rund einem Viertel allerÜbernahmen würden Kaufsummen von unter 150.000 Euro zustande kommen, bei einemweiteren Viertel mehr als 600.000 Euro sein. Die Angst vor der Verschuldung seiunbegründet, sagte Steffen. Man investiere in einen Vermögenswert. Bei derApobank würden nur etwa 0,2 Prozent der Existenzgründungen scheitern. „WennIhre dritte Ehe scheitert, Sie Spielschulden oder unterhaltspflichtige Kinderhaben, könnten Sie in Bedrängnis kommen. Aber das würden Sie auch ohneApotheke“, so Steffen.

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